Botschaften zum Tag der offenen Moschee
Der Tag der offenen Moschee bringt Menschen aus verschiedenen Kulturen und Religionen zusammen. Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften haben diesen Tag zum Anlass genommen, um ihre Gedanken, Wünsche und Botschaften zu teilen. Ihre Botschaften unterstreichen die Bedeutung des interkulturellen Dialogs und die Rolle der Moscheen als Orte des Austauschs und der Begegnung. Lesen Sie hier die Botschaften von Menschen, die sich für ein friedliches und respektvolles Miteinander einsetzen.
Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen
Ich schätze das außerordentliche Engagement der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, das mit dieser Veranstaltung einen wertvollen Beitrag zum interreligiösen Dialog und gegenseitigen Verständnis leistet. Ich wünsche der Veranstaltung großen Erfolg und freue mich, dass durch solche Initiativen Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugungen gebaut werden.
MMag.a Dr.in Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt
Als Kultusministerin begrüße ich den Tag der offenen Moschee am 20. Oktober 2024, weil die Initiative insbesondere den interreligiösen Dialog in Österreich fördert. Für unsere Demokratie und freie Gesellschaft ist es essentiell, dass offene Räume für Gespräche und Begegnungen geschaffen werden, in denen verschiedene Kulturen, Sichtweisen und Religionen zusammenkommen, um auch das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ist das Aufeinander zugehen, das gegenseitige Kennenlernen und der gemeinsame Austausch gefragt. Der Tag der offenen Moschee soll dafür eine gute Möglichkeit sein und Zeichen für ein friedliches und respektvolles Zusammenleben in Österreich setzen.
Kardinal Dr. Christoph Schönborn
Ich grüße Sie und freue mich, dass am 20. Oktober an vielen Orten in Wien und Österreich der Tag der offenen Moschee begangen wird. Moscheegemeinden sind Orte, an denen Sie, liebe Muslime, Ihren Glauben im gemeinsamen Gebet leben und großes soziales Engagement zeigen. Aus gelebtem Glauben heraus tun Sie etwas füreinander und für das Umfeld, in dem Sie leben. Mit dem Tag der offenen Moschee öffnen Sie Ihre Räume für Begegnung mit interessierten Menschen aus Ihrer Nachbarschaft und zeigen das vielfältige Leben Ihrer Gemeinden. Dies ist ein wichtiges Zeichen, um den gelebten Islam in unserer Gesellschaft sichtbarer zu machen. Ich danke Ihnen für das Zeichen, das Sie an diesem Tag setzen. Es zeigt das bemühen aus Ihrem Glauben heraus, sich für das friedliche Zusammenleben und -wirken aller in unserer Gesellschaft einzusetzen.
Mag. Wolfgang Sobotka, Nationalratspräsident
Der Tag der offenen Moschee leistet einen bedeutenden Beitrag zur Stärkung eines respektvollen Dialogs und des gesellschaftlichen Zusammenhalts in unserer vielfältigen Gesellschaft. Begegnungen in Gebetshäuser bauen Brücken zwischen den Kulturen und Religionen in unserem Land und zeigen auf, dass es möglich ist, Unterschiede zu überwinden und Gemeinsamkeiten zu finden. Dadurch fördern wir gegenseitiges Verständnis sowie ein respektvolles Miteinander und stärken in weiterer Folge sowohl unsere Demokratie in Österreich als auch unsere fundamentale europäische Wertegemeinschaft.
Dr. Peter Kaiser, Landeshauptmann von Kärnten
Begegnung ist ein Wort, dass sehr oft gebraucht wird. Wie oft machen wir uns aber über dessen Bedeutung Gedanken? Ist Begegnung schon ein Aneinandervorbeigehen, oder sollte sie doch vom gegenseitigen Austausch geprägt sein? Es ist auf jeden Fall etwas, auf das man sich einlassen (wollen) muss. Dass Begegnung mitunter auch schwerfällt ist menschlich. Deutlich Position beziehen muss man aber, wenn Begegnungen aus ideologischen Gründen konterkariert werden. Miteinander und Polylog sind nämlich wesentliche Pfeiler in unserer liberalen, demokratischen Gesellschaft. In diesem Sinne danke ich der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich herzlich für den Tag der offenen Moschee. Er ist eine wichtige Initiative, um Barrieren abzubauen und Menschen im Sinne von echten Begegnungen zusammenzubringen.
Mag. Florian Welzig, Leiter des Kultusamtes im Bundeskanzleramt
Der Tag der offenen Moschee der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich ist ein schöner Ausdruck der Offenheit und des Selbstverständnisses religiösen Lebens in Österreich. Er schließt an die erfolgreiche Tradition der Langen Nacht der Kirchen an und zeigt die Orte des Gebetes und die Vielfalt des religiösen Lebens in unserem Land an. Moscheen werden zu einer Stätte der Begegnung und dieser Tag zu einem Symbol - nicht nur für den guten Dialog der Kirchen und Religionsgemeinschaften untereinander, sondern auch für das Miteinander der Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen und Kulturen in unserer Gesellschaft.
Dr. Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien
Die muslimische Gemeinschaft in Wien spielt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und kulturellen Leben dieser Stadt. Ihr Engagement in sozialen Projekten, Bildungseinrichtungen und wirtschaftlichen Initiativen ist unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt und die Vielfalt Wiens. Als Bürgermeister ist es meine Aufgabe, das interreligiöse Miteinander und die Kommunikation zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften bestmöglich zu fördern. Ich bin überzeugt, dass dieser Wiener Weg des Miteinanders der richtige ist. Ich danke der IGGÖ für ihre Unterstützung in der Vergangenheit und freue mich über den Tag der offenen Moschee als Gelegenheit für Öffnung und Austausch.
Erzbischof Dr. Pedro López Quintana e.h., Apostolischer Nuntius
Hochgeschätzte Mitglieder der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich!
Als Vertreter Seiner Heiligkeit Papst Franziskus in Österreich freue ich mich sehr, anlässlich des diesjährigen Tages der offenen Moschee meine Grüße zu übermitteln. Dieser Tag ist ein wichtiges Symbol für die Religionsfreiheit, das friedliche Zusammenleben und den interreligiösen Dialog, der heute mehr denn je von Bedeutung ist.
Papst Franziskus erinnert uns oft daran, dass "der Dialog zwischen den Religionen ein notwendiger Weg ist, um den Frieden in der Welt zu fördern". In diesem Sinne möchte ich die wertvolle Initiative der Islamischen Glaubensgemeinschaft unterstützen, die ihre Türen öffnet und Menschen verschiedener Glaubensrichtungen einlädt, miteinander ins Gespräch zu kommen, Barrieren abzubauen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Möge dieser Tag ein Schritt in Richtung einer noch engeren Zusammenarbeit und eines tieferen Verständnisses zwischen den Religionen in Österreich sein zum Besten der Bewohner dieses Landes!
Erzbischof Mag. Dr. Franz Lackner, Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz
Im Zentrum des jüdischen, christlichen und auch muslimischen Glaubens steht das Bekenntnis: Gott allein gebührt die Verherrlichung. So sicher, wie wir dies, wenn auch auf je eigene und besondere Weise, glauben und bekennen, so aufrichtig möge der Friede sein, den wir im Leben, im Gebet und dem Gottesdienst wünschen. Pax, Shalom, Salam – ausgerechnet jenes Land, das wir das Heilige nennen, kennt seit Jahrzehnten beinahe nur den Krieg. Dies zu überwinden und den Frieden aus Wunsch und Gebet in die Realität zu bringen, bedarf unseres ganzen Einsatzes. So mögen wir einander in Offenheit und Ehrlichkeit, eingedenk des Einenden und des Trennenden, begegnen und für diesen Frieden arbeiten.
DDr. Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz
Der Islam ist wie das Christentum und alle anderen Religionsgemeinschaften Teil unserer pluralen Gesellschaft. Ein Tag der offenen Moschee fördert das gegenseitige Kennenlernen und ist daher ein Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben. Ich wünsche allen Musliminnen und Muslimen in Österreich, dass es an diesem Tag – und nicht nur an diesem – zwischen Besucherinnen und Besuchern auf der einen Seite und den Einladenden auf der anderen Seite zu guten menschlichen Begegnungen kommt.
Gerhard Weißgrab, Präsident der Österr. Buddhistischen Religionsgesellschaft
In einer von Konflikten und großen Herausforderungen geprägten Welt, bedarf es ganz dringend des Dialogs und des konstruktiven Miteinanders. Das Miteinander und der Dialog brauchen unbedingt das echte Wissen und Kennen des Anderen.
Der Tag der offenen Moschee ist dafür das genau richtige und passende Angebot. Sich selbst ein Bild zu machen, ist der einzige Weg, dem Fremden offen und aufgeschlossen zu begegnen. Am Ende des Tages stehen dann im Idealfall das Verstehen, die Akzeptanz und eine Einheit in der Vielheit!
Ich wünsche den Veranstaltungsorten viele interessierte Besucherinnen und Besucher!
Assoz.-Prof. Dr. Regina Polak, MAS Institut für Praktische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
Offene Moscheen sind zentrale Orte einer Gesellschaft, die neben ihrer religiösen auch unverzichtbare soziale Aufgaben erfüllen: Sie unterstützen die Gläubigen nicht nur in der Bildung und Entwicklung ihres Glaubens, sondern fördern auch deren Teilhabe an und in der Gesellschaft. Sie sind Orte gelebter Nachbarschaft, unterstützen Begegnung und Dialog und tragen auf diese Weise zu einem friedlichen Zusammenleben in einer säkularen wie religiös pluralen Gesellschaft bei. Ich freue mich, dass es vielen Moscheen der IGGÖ gelungen ist, sich in diesem Sinn zu öffnen und so die religiöse Landschaft wie auch die Gesellschaft in Österreich zu beleben und zu bereichern.
Mag. Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich
Der Tag der offenen Moscheen ist für die Gläubigen einer anderen Religionsgemeinschaft, oder Menschen ohne ein religiöses Bekenntnis eine wunderbare Gelegenheit ohne Scheu mit dem Islam, wie er in Österreich gelebt wird, in Berührung zu kommen. Religionsfreiheit bedeutet eben gerade nicht, seine Religion nur im Privaten ausüben zu können, sondern sich öffentlich zu ihr bekennen zu können. Die öffentliche Religionsausübung bringt die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft mit sich, transparent über das, was einen ausmacht, trägt und bewegt, zu informieren. Dass das am Tag der offenen Moscheen geschieht, darüber freue ich mich.
Anton Mattle, Landeshauptmann von Tirol
Für mich persönlich ist mein Glaube ein wichtiger Halt in meinem Leben. Für viele Menschen in unserem Land spielt der Glaube eine große Rolle und kann im Alltag Halt und Richtschnur bieten. Ich gratuliere der Islamischen Glaubensgemeinschaft, mit dem Tag der offenen Moschee ihre Religion nach außen hin zu präsentieren und ihren Ort des lebendigen Gebetes auch anderen Interessierten näher zu bringen. Als Tiroler Landeshauptmann ist mir das gegenseitige Verständnis zwischen den Religionsgemeinschaften sehr wichtig. Ein Tag der offenen Tür kann dazu einen ganz wesentlichen Beitrag leisten.
Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg
Der interreligiöse Dialog zwischen Christentum und dem Islam ist heutzutage wichtiger denn je. In einer globalisierten Welt, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion auf engem Raum zusammenleben, müssen wir Brücken bauen statt Mauern. Der Austausch mit der islamischen Welt bietet nicht nur die Möglichkeit, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen, sondern auch, gemeinsame Werte wie Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität zu fördern. Es liegt in der Verantwortung der Politik, den Raum für respektvollen Austausch zu schaffen. Nur so können wir eine friedliche und gerechte Zukunft gestalten. Ich danke der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich in diesem Zusammenhang herzlich für die Ausrichtung des Tags der offenen Moschee am 20. Oktober 2024.
Dr. Benno Elbs, Diözesanbischof von Feldkirch
Das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes sowie der tatkräftige Einsatz für die Mitmenschen sind zwei Dinge, die Christentum und Islam miteinander verbinden. Der Tag der offenen Moschee ist deshalb ein Tag des Brückenbauens sowie eine schöne Gelegenheit, um den Islam näher kennenzulernen und den interreligiösen Dialog zu vertiefen.
Dr. Matthias Geist, Superintendent der Evangelischen Superintendentur A. B. Wien
In Zeiten vieler Anfragen an Religionsgemeinschaften fehlt es oft an Bereitschaft sich den verschiedenen Fragen und Traditionen tatsächlich zu stellen.
Insofern ist es gut, Orte in den Mittelpunkt zu rücken, Menschen über ihren Glauben sprechen zu lassen und auch ungewohnte Begegnungen anzubieten. Ich freue mich persönlich sehr, wenn es der "Langen Nacht der Moscheen" gelingt, die Freundlichkeit und Gastlichkeit der Muslime auch Andersgläubigen oder skeptisch eingestellten Menschen nahe zu bringen.
So werden Unwissenheit vermieden, (Vor-)Urteile abgebaut und eine neue tolerante Haltung unter den Menschen unserer Stadt eingeübt. Danke herzlich für die Initiative der IGGÖ und jede Freundschaft, die ich finden durfte!
Univ.-Prof. Mag. Dr. Rüdiger Lohlker, Institut für Orientalistik der Universität Wien
Eine Moschee ist ein Ort, der der Verehrung Gottes dient. Er ist zugleich ein Ort der Begegnung der Gläubigen. Zugleich kann es auch ein Ort des Dialoges und Zusammentreffens sein. Gerade Glauben bedarf solcher Orte, um sich seiner zu vergewissern. „Faith is the place“ wie es in einem Buchtitel heißt. Solcher Orte – physischer – bedarf es um Glauben in der Gesellschaft verankern. Je schöner um so lieber.
Dr. Werner Freistätter, Militärbischof
Offene Türen stehen für mich für Gastfreundschaft und Offenheit. In Zeiten, in denen Unterschiede oft betont werden, ist es besonders wichtig, sich ohne Vorurteile zu begegnen und Gemeinsames zu suchen. Der Tag der offenen Moschee bietet dafür eine wunderbare Gelegenheit. Ich wünsche allen Teilnehmenden, dass sie miteinander ins Gespräch kommen, Vertrauen aufbauen und neue Verbindungen knüpfen können.
Bischof Dr. Manfred Scheuer, Diözesanbischof von Linz
Zusammenhalt und Verständigung sind ein Gebot der Stunde. Ich sehe daher den Tag der offenen Moschee als wichtigen Impuls, Begegnung und Austausch zu ermöglichen. Moscheen sind Orte der Gotteserfahrung, aber auch Orte des sozialen Miteinanders. Sie leisten ihren Beitrag für unseren gemeinsamen Auftrag, Barrieren zwischen den Religionsgemeinschaften abzubauen und in respektvollem Miteinander zum Wohl für die Gesellschaft zu wirken. So heißt es in der Anfang September unterzeichneten Erklärung von Papst Franziskus und dem Großimam der Istiqlal-Moschee in Jakarta, dass „unsere religiösen Überzeugungen und Rituale eine besondere Fähigkeit“ haben, „das menschliche Herz anzusprechen und so eine tiefere Achtung der Menschenwürde zu fördern.
Bischof Hermann Glettler, Diözese Innsbruck
Der Tag der offenen Moschee ist eine wichtige Geste, um eine einladende Kommunikation mit der Bevölkerung zu ermöglichen. Ein solcher Tag bietet die Chance zum praktischen Kennenlernen einer religiösen Einrichtung. Vor allem aber geht es um die Begegnung mit Menschen und deren Glauben, Lebenserfahrung und Zukunftsperspektiven. Wir können uns als Gesellschaft ein uninteressiertes Nebeneinander oder sogar aggressives Gegeneinander ohnehin nicht mehr leisten. Ich wünsche dem besonderen Aktionstag viel Erfolg und Gottes Segen!
S. Em. Metropolit Arsenios von Austria
Mit Freude sende ich Ihnen heute meine Grüße zum Tag der offenen Moscheen. Dieser Tag ist ein schönes Zeichen des Miteinanders und auch Ausdruck unserer Verbundenheit und gemeinsamen Verantwortung, den sozialen Zusammenhalt der verschiedenen Religionen und Kulturen in Österreich zu stärken. Das friedliche und harmonische Miteinander der Menschen hier zu fördern ist keine Selbstverständlichkeit oder Luxus sondern eine große Verantwortung für uns alle. Ich bin dankbar, dass dies in Österreich in nachbarschaftlicher Verbundenheit möglich ist.
Dr. Walter Hessler, Neuapostolische Kirche in Österreich
Von Fremden zu Nachbarn
Viele kennen die Situation aus eigenem Erleben, da zieht jemand in der Nachbarschaft ein und man fragt sich, was kommt da auf mich zu? Wie wird das mit den Neuen? Hat das vielleicht Einfluss auf meine gewohnten Lebensabläufe?
Und dann gibt es zwei Möglichkeiten. Sich zurückziehen, dicht machen und den oder die Neuen ignorieren, vielleicht sogar blockieren. Oder in gespannter, neugieriger Offenheit zu schauen, wer da kommt, was er oder sie denkt und im besten Fall an Bereicherung in die Nachbarschaft einbringen kann. Dieser «beste Fall» tritt dann ein, wenn auf beiden Seiten die Offenheit und Bereitschaft besteht, den anderen kennenzulernen, zu respektieren, verstehen zu wollen und als wertvoll anzuerkennen. Dann wird es gelingen, das bisherige Zusammenleben nicht zu stören, sondern zu bereichern.
Dieses Bild passt auch gut zum Miteinander der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Auch sie haben erkannt, dass einander kennenzulernen respektieren, verstehen und als wertvoll erachten die Grundlage friedvollen Zusammenlebens ist und zugleich einen wertvollen Beitrag zu einer solidarischen Gesellschaft darstellt. Davon zeugen beispielsweise die «Tage der offenen Kirchentür», zu welchen immer wieder Menschen unterschiedlichster Glaubenshaltungen eingeladen werden, um den Glauben und die persönliche Gottesbeziehung der Mitglieder der jeweiligen christlichen Gemeinschaft besser kennenzulernen und verstehen zu können.
Und dazu passt auch der Tag der offenen Moschee. Hier eröffnet sich ebenfalls die Möglichkeit, die «neuen Nachbarn» kennenzulernen, um sie und ihren Weg mit Gott zu verstehen. Österreich ist zwar geografisch klein, doch in Bezug auf das positive Miteinander unter den Kirchen und Religionsgemeinschaften ein weltweites Best Practice Beispiel. Was auf Leitungsebene der Kirchen und Religionsgemeinschaften so gut funktioniert, soll sich hin zu den Gemeinden vor Ort entwickeln und so ein Miteinander, eine Nachbarschaft möglich machen, in welcher Probleme, Ängste und Nöte angesprochen und gemeinsam gelöst werden können.
Nehmen wir die Chance dazu wahr, ob beim Tag der offenen Kirchentüre oder der offenen Moschee.
Dr.in Mirela Memić, Österreichischer Integrationsfonds (ÖIF)
Die Religionsfreiheit bildet die unverzichtbare Grundlage für ein tolerantes, friedliches und offenes Miteinander in unserer Gesellschaft. Nur durch einen respektvollen, auf gegenseitigem Verständnis basierenden Austausch, können wir das Fundament für den interkulturellen Dialog festigen und unsere gemeinsamen Werte stärken. So schaffen wir die Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben in Österreich.
S.E. Bischof Dr. Tiran Petrosyan, Patriarchaldelegat der Armenisch-Apostolischen Kirche für Mitteleuropa und Skandinavien
Es ist beeindruckend, zu sehen, wie die Moscheen in Österreich zu lebendigen Orten des Dialogs und der Begegnung geworden sind. Diese Initiative bietet eine wertvolle Gelegenheit, Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen zu bauen und das gegenseitige Verständnis zu fördern.
In einer Zeit, in der Missverständnisse und Vorurteile den sozialen Zusammenhalt oft auf die Probe stellen, ist der interreligiöse Dialog unerlässlich. Die Moscheen als Orte der Andacht und des Gebets leisten dabei einen wichtigen Beitrag, indem sie sich zunehmend zu offenen Räumen des Austauschs entwickeln. Der Tag der offenen Moschee ist ein starkes Zeichen für Offenheit, Respekt und das friedliche Miteinander.
Ich unterstütze diesen Tag ausdrücklich und hoffe, dass er viele neue Begegnungen ermöglicht und Vorurteile abbaut. Möge er dazu beitragen, den Zusammenhalt unserer vielfältigen Gesellschaft zu stärken und uns allen den Wert des interreligiösen Dialogs näherzubringen.
Mag. Dr. Ägidius J. Zsifkovics, Diözesanbischof von Eisenstadt
Zum Tag der offenen Moschee darf ich Segenswünsche überbringen und ich hoffe, dass Synagogen, Kirchen und Gebetshäuser nicht nur Bauwerke sind, sondern offene, einladende Orte des Gebets und der demütigen Hinwendung zu Gott, für alle, die Gott suchen. Verschlossene sakrale Orte sind ein Widerspruch zur Gottessehnsucht der Menschen und sie entfremden die Menschen von Gott. Gottes Gegenwart, die wir in unseren Kirchen erleben, verbindet uns, trotz aller Verschiedenheit.
Mag. Hans-Peter Premur, Bischofsvikar für Interreligiösen Dialog
Die Diözese Gurk-Klagenfurt (Kärnten) engagiert sich seit mehreren Jahren intensiv im interreligiösen Dialog. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Bischofsvikariat eingerichtet, das in Zusammenarbeit mit dem Referat für den Interreligiösen Dialog Gesprächsrunden, Begegnungen und Besuche in den jeweiligen Gotteshäusern organisiert. Gemeinsame Bildungsveranstaltungen und Friedensfeiern haben insbesondere die Beziehungen zu den Musliminnen und Muslimen in Kärnten vertieft. Als Religionsgemeinschaften stehen wir gemeinsam vor großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Migration und Integration können nur durch Dialog und gemeinsames Handeln gelingen. Dasselbe gilt für die Verantwortung für die Schöpfung: Alle Menschen, die sich dem Erhalt der Schöpfung verpflichtet fühlen, sind aufgerufen, über die Grenzen ihrer Religion hinaus zusammenzuarbeiten. Der Tag der offenen Moschee ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen, lebenswerten Zukunft.
Pastor Franz Gollatz, Vorsitzender des Rates und Sprecher der Freikirchen in Österreich
Seine Türen zu öffnen für den anderen Menschen zeugt von der Bereitschaft zum wertschätzenden Miteinander mit diesem anderen Menschen. Genauso verhält sich der Mensch, der dieser Einladung nachkommt, und sich zum anderen aufmacht, auch wenn dieser einem selbst vielleicht noch etwas fremd anmuten mag. Einander zu begegnen, voneinander zu wissen, miteinander in den Dialog zu treten, sich besser kennen zu lernen – Grundlage für ein respektvolles Miteinander, um Barrieren abzubauen und ein Weg zur Überwindung des einander Fremdseins. Vielen Dank für die Gelegenheiten, mehr vom in Österreich gelebten muslimischen Glauben zu erfahren, die die IGGÖ mit dem Tag der offenen Moschee in diesem Sinne befördert.